Die Kinder des Baobab
(Katja Manig)
Wenn man am Abend die Baobab-Allee bei Morondave entlanggeht, hört man Kinder(Katja Manig)
Wenn man am Abend die Baobab-Allee bei Morondave entlanggeht, hört man Kinder(Katja Manig)
Wenn man am Abend die Baobab-Allee bei Morondave entlanggeht, hört man Kinderlachen, obwohl vielleicht gar keine Kinder zu sehen sind.
Du fragst, warum das so ist? Nun ja, das erzählte mir ein alter Mann so:
An der Baobab-Allee lag zwischen Reisfeldern ein kleines Dorf. In diesem Dorf gab es viele Kinder. Früh am Morgen, wenn der erste Hahn krähte, gingen sie mit ihren Eltern in die Reisfelder arbeiten. Eine harte Arbeit, die die kleinen Rücken fast krumm werden ließ. Den ganzen Tag aber, während der Arbeit im saftigen, hellen Grün der Reisfelder, waren ihre Gedanken schon beim Abend. Dann trafen sie sich mit den anderen Kindern des Dorfes und spielten Versteck hinter den riesigen Stämmen der Baobabs. Die waren damals freilich noch nicht ganz so dick wie heute, aber den Kindern erschienen sie schon sehr groß. Manchmal versteckte sich ein Kind sogar in den Ästen der Baobabs. Die Allee war erfüllt vom Lachen der Kinder. Und die Bäume brauchten dieses Lachen. Mit dem Lachen konnten sie wachsen und sich strecken. Sie ließen sich gern streicheln von den kleinen Händen. Vielleicht sind die Kinder heute schon längst groß und in die Städte gezogen. Ihr Lachen aber, ist bis heute in den Bäumen. Und am Abend, wenn man durch diese Allee der zärtlichen Riesen läuft, kann man es hören...